Bundesweit leben fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt.
Wenn sich schleichend das Gedächtnis verändert, Informationen nicht mehr so leicht verarbeitet werden oder das flüssige Formulieren von Sätzen plötzlich schwerer zu werden scheint, kann die Frage, ob das schon Demenz ist, die ganze Familie beunruhigen. Was sind die ersten Anzeichen? Wo finde ICH als Angehöriger Unterstützungsmöglichkeiten? Wo gibt es Beratungsangebote? Wird es noch schlimmer? Wie verläuft Demenz eigentlich?
Zu diesem Thema veranstaltet das Familienbüro Winsen in Kooperation mit der Interessengemeinschaft e.V. (InGe), dem Hausärzte- und dem Gesundheitszentrum Winsen am Donnerstag, den 28.9. von 18 bis 21 Uhr im Marstall einen Demenztag. Hier können sich Angehörige und Interessierte bei vier Kurzvorträgen, einer Expertenrunde und an den Informationsständen weitreichend informieren.
Die Vortragsreihe startet mit einem Beitrag von Dr. med. Markus Jaeger-Rosiny von den Hausärzten im Zentrum. „Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome auch andere Ursachen haben können“, meint Dr. Jaeger-Rosiny. Danach berichtet Bärbel Walter von der InGe e.V., was Angehörige und Betroffene tun können und erklärt dabei die Leistungen der Pflegeversicherung. Ina Kandler, ebenfalls von der InGe e.V., beschreibt einen Erfahrungs- und Verlaufsbericht aus ihrem beruflichen Alltag als Pflegedienstleitung. Im letzten Kurzvortrag gibt Dr. Meik Lange vom Amtsgericht Winsen einen kurzen Überblick in die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung und die Betreuungsvollmacht, um auch einen rechtlichen Einblick zu geben.
Im zweiten Teil der Veranstaltung können offene Fragen aus dem Publikum an die Expertenrunde gestellt werden. Diese besteht aus Dr. med. Markus Jaeger-Rosiny, Frank Kettwig von der Alzheimergesellschaft Landkreis Harburg, Anette Purschwitz und Ina Kantler von der InGe e.V. und Dr. Meik Lange, Betreuungsrichter und stellvertretender Amtsgerichtsdirektor. Moderiert wird die Runde von Nikolaus Lemberg, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft e.V..
Am Ende haben alle Interessierten die Möglichkeit, weitere Informationen an den verschiedenen Ständen im Marstall und in der Bücherei einzuholen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Als Vorläufer des Demenztages und passend zum Welt-Alzheimer-Tag bietet das Kino Winsen am 21.09. um 18:30 Uhr den Film „Eines Tages“ zum Sonder-Eintrittspreis von 7 € an. Wer sich außerhalb Winsens zum Thema Demenz informieren möchte, kann am 30.9. von 10 bis 14 Uhr den Demenzaktionstag und am 22.10. um 17 Uhr das Theaterstück „Du bist meine Mutter“ besuchen. Diese beiden Veranstaltungen finden in der Empore in Buchholz statt.

